Missbrauch wirtschaftlicher Macht - lvz-medien

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Missbrauch wirtschaftlicher Macht

Pressefreiheit

Missbrauch wirtschaftlicher Macht


Die LVZ (wie mitunter auch andere Zeitschriften) stehen mit Ständen vor Einkaufszentren. Sie stellen dort ihre Zeitung vor. Man erhält ein Freiexemplar zu Mitnehmen und man kann für 14 Tage eine kostenlose Zustellung der Zeitung zum Testen bestellen. Das ist in Ordnung, finden wir. Jeder Wirtschaftstreibende muss und kann entscheiden, welche Maßnahmen er für die Eigenwerbung vornimmt und natürlich ist es auch für die LVZ von Bedeutung, eine möglichst hohe Stammleserzahl zu haben, d.h. viele Abonnenten und viele Stammkäufer.

Mit solchen Werbeaktionen ist es dann auch völlig klar, warum dies erfolgt und jeder vor dem Einkaufszentrum Angesprochene kann auch frei entscheiden, ob er ein Leseexemplar mitnimmt oder nicht.

Aber dann passiert da plötzlich etwas ganz anderes: Herr Pfütze, LVZ entscheidet, dass er eine Sonderseite in seine Zeitung aufnimmt mit der Überschrift „Delitzsch-Spezial". Er „widmet" uns zunächst den Aufmacher auf der Titelseite des Lokalteiles und legt dann eine ganze „Delitzsch-Spezial"-Seite nach.

Und dann passiert plötzlich noch etwas ganz, ganz anderes: Herr Pfütze, LVZ, lässt genau diese Ausgabe als Freiexemplar in jeden Haushalt in Hohenroda verteilen. Das gab es bisher nicht, jedenfalls nicht in den letzten 20 Jahren (soweit konnten wir zurückrecherchieren).

Wir haben die LVZ dazu am 13.2.12 angeschrieben:
„Verbreitung von Verunglimpfungen
Nicht allein, dass die LVZ-Redaktion Delitzsch-Eilenburg in vorbezeichneter Art und Weise unter Missachtung von Presserecht, Zivilrecht, Strafrecht und Grundsätzen des Journalismus mit ständigen Wiederholungen unter jeweils anderen Überschriften wie „Stimmen" oder „Standpunkt" oder Artikel auf Seite 17 und dann Artikel auf Seite 20 Zeilen füllt, nein, sie sorgt auch noch dafür, dass es nicht nur die Käufer der LVZ lesen, sondern verteilt just diese Ausgabe flächendeckend als Freiexemplar in die Briefkästen. Es ist beachtlich, wie hier die LVZ ihre wirtschaftlichen Möglichkeiten zielorientiert einsetzt."  
à Schreiben der Vereine vom 13.2.12

Herr Pfütze antwortet im Auftrag der Chefredaktion und teilt hierzu mit:
„Haushaltsabdeckungen sind im Übrigen bei Schwerpunktthemen, wie etwa am Sonnabend, ein übliches Mittel der Leser-Blatt-Bindung." à Rundmail des Herrn Pfütze

Wir schreiben von „Freiexemplaren" und er von „Haushaltsabdeckungen". Was sind denn „Haushaltsabdeckungen"?

„Haushaltsausdeckung
Der prozentuale Anteil, zu dem die Haushalte eines Gebietes (z. B. 8100 Haushalte) von der in diesem Gebiet erscheinenden Tageszeitung (z.B. Auflage 2844) erreicht werden. (Haushaltsausdeckung 28442100:8100 = 35,1%). Die Haushaltsausdeckung stellt ein nur wenig aussagekräftiges Kriterium zur Beurteilung der Medialeistung dar. Ein objektiver Leistungsvergleich ist nur auf Basis von Reichweitendaten aus Leseranalysen möglich."
Quelle: http://www.die-zeitungen.de/planen-buchen/media-lexikon.html

Oder:

„Haushaltsabdeckung
In der Mediaplanung das Maß, in dem ein Werbeträger alle Haushalte seines Verbreitungsgebiets oder eines sonstwie definierten und abgegrenzten Gebiets erreicht. Die Haushaltsabdeckung wird entweder als Anteilswert in Prozenten oder in absoluten Zahlen angegeben. Besonderes Gewicht hat die Haushalt...
Gefunden auf http://www.enzyklo.de/lokal/40044"
Quelle: http://www.enzyklo.de/Begriff/Haushaltsabdeckung
Oder:
Haushaltsabdeckung/Haushaltsausdeckung: Anteil, zu dem die Haushalte eines Gebietes von der in diesem Gebiet erscheinenden Tageszeitung erreicht werden. Wenig aussagekräftiges Kriterium zur Beurteilung der Medialeistung von Tageszeitungen. Vgl. L-Wert
Quelle: http://anzeigenpreise.tagesspiegel.de/2012/media-lexikon/index.html


Folglich: Was immer bei der LVZ „übliche Mittel" sind, „Haushaltsabdeckungen" sind keine Mittel. „Haushaltsabdeckungen" beziffern den Anteil der z.B. durch die LVZ erreichten Haushalte.
Was meinte also Herr Pfütze mit seiner Aussage? Dass er Freiexemplare verteilen ließ, um die Haushaltsabdeckung, zu erhöhen?

Und ansonsten: Das übliche Mittel der LVZ, um eine „Leser-Blatt-Bindung" zu erhöhen sind die Stände vor den Einkaufszentren u.ä., nicht jedoch die Verteilung von Freiexemplaren. Denn wenn es „üblich" wäre, hätte es in den letzten 20 jahren bereits mal vorkommen müssen.


Es handelt sich schlicht um den Einsatz wirtschaftlicher Macht, d.h. der Möglichkeit über hinreichend Freiexemplare und deren Verteilung zu verfügen, um das „Schwerpunktthema" an jeden Mann und jede Frau zu bringen, obwohl keine Leser-Blatt-Bindung vorhanden ist.
Da bleibt die Frage nach dem Warum

Warum?
Gegendarstellung



 
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